Tag 59 Das verschwundene Meer

Wussten Sie, dass die Küsten der Toskana in der Antike größtenteils unter Wasser standen? Zahlreiche Buchten und Lagunen befanden sich an den Stellen, an denen wir heute Strandurlaub machen. Eine der größten Lagunen war der Prile-See und erstreckte sich auf die Ebene um Grosseto. Am Nordufer der Lagune lag Vetulonia, ein wichtiges Handelszentrum der etruskischen Epoche. Für den Handel spielten die Lagune und ihre Häfen eine große Rolle, jedoch aufgrund ihrer allmählichen Verlandung wissen wir heute nicht mehr, wo sich die Häfen von Vetulonia befanden – sogar die genaue Ausdehnung der antiken Gewässer ist unbekannt.

Sicht auf die etruskische Stadt Vetulonia von der Ebene, auf die sich die Lagune erstreckte ( Foto: C. Colombi, DAI Rom)

Wie hat sich die Landschaft verändert und welche Auswirkungen hatte der Wandel für die antiken Bewohner von Vetulonia? Seit 2016 sucht ein Team der Abteilung Rom nach den Anlegestellen der etruskischen Stadt und trägt zur Rekonstruktion der Entwicklung des verschwundenen Meeres bei. Bohrungen und geomagnetische Prospektionen haben zur Entdeckung einer möglichen Uferinstrustruktur geführt, die im Herbst 2019 durch Grabungssondagen untersucht wird.

Mehr Informationen zum Projekt:
https://www.dainst.org/project/3995266

Aktueller e-Forschungsbericht:
https://publications.dainst.org/journals/efb/2155/6539