Tag 109 Muschelgeld und Archäologie

Die Auseinandersetzung mit der Archäologie des melanesischen Kulturraumes kommt nicht ohne den  Seitenblick auf die Ethnologie aus. Die vorgelebten Traditionen und Verhaltensweisen unterschiedlicher Ethnien sowie die Betrachtung der materiellen Kulturen erscheinen wie eine einzigartige Rückspiegelung aus vergangenen Zeiten. Deswegen organisierte das Projekt „Vorgeschichte der Salomonen“ der Bonner Kommission des DAI einen Workshop zur traditionellen Herstellung von Muschelgeld in Langa Langa auf der Insel Malaita und führte Befragungen der lokalen Bevölkerung durch.

Detail der Bohrspitze aus Feuerstein (Foto: KAAK)

Die ältesten Muschelketten auf den Salomonen Inseln sind über 500 Jahre alt und dienten als Zahlungsmittel. Der Wert der Ketten war abhängig von der Anzahl der Perlen, deren Farbe und Qualität des Schliffes. Bis heute wird das Muschelgeld (Tafuliae) noch als Zweitwährung etwa zur Zahlung des Brautpreises verwendet. Nur noch wenige Menschen besitzen das technische Know-how, die einzelnen Muschelplättchen für die Perlenketten, ganz archaisch, mit einem Bogenbohrgerät und einer Bohrspitze aus Feuerstein zu perforieren. Für archäoethnologische Studien ist dies ein unschätzbarer Glücksfall, der einzigartige Einblicke in eine prähistorische Lebenswelt bietet und den Archäologen wichtige Hinweise zur Deutung des ar

Weitere Informationen zum Projekt: https://www.dainst.org/project/60920