Tag 39 Bemalte Felsgrotte in einem koptischen Kloster

Das Deir Anba Hadra – früher Simeonskloster genannt – ist eine mittelalterliche Klosteranlage auf dem Westufer von Assuan, die vom 6.-13. Jahrhundert von koptischen Mönchen bewohnt wurde.

Blick auf das Kloster vom Nilufer kommend (Foto: DAI)

Die Klosterkirche integriert eine Felsengrotte, in der früher wohl Eremiten lebten. Ihre Bemalung zeigt einen Reigen von 43 Heiligen, darunter König David, die Apostel Petrus und Paulus, weithin berühmte Mönche wie Apa Schenute und regional verehrte Mönchsheilige wie Apa Hatre, den Patron des Klosters. Keiner von ihnen ist hervorgehoben, als „Wolke von Zeugen“ schauen sie die Eintretenden an. Dennoch ist jeder Heilige individuell ausgeführt, kein Gesicht gleicht einem zweiten. Auch die sechs Heiligen, die zur Hälfte hinter der späteren Kirchenmauer verborgen sind (ihre Namen sind nicht entziffert), teilen dieses Merkmal hoher Qualität der Malerei.
Seit 2013 erforscht das DAI Kairo in Kooperation mit dem Exzellenzcluster TOPOI das Deir Anba Hadra.

Weitere Informationen zum Projekt:
https://www.dainst.org/project/63443