Tag 158 120 Jahre Forschungen in Milet

Die Handelsmetropole Milet in der heutigen Türkei war im 7./6. Jahrhundert v. Chr. die mächtigste griechische Stadt an der kleinasiatischen Westküste. Sie gründete mehr als 70 Kolonien und gilt als Wiege der abendländischen Philosophie.

Die systematische Erforschung der antiken Stadt begann aber erst heute genau vor 120 Jahren am 26.9.1899 unter Theodor Wiegand. Der spätere DAI-Präsident legte bis zum Ersten Weltkrieg im Auftrag der Berliner Museen Milet in seinen Grundzügen und einen großen Teil der öffentlichen Bauten im Stadtzentrum frei. Nachdem die Prunkbauten der hellenistisch-römischen Zeit und auch die byzantinischen und islamischen Ruinen weitgehend erforscht waren, konzentrierten sich die Arbeiten auf das Gebiet um den Athenatempel, wo unter den archaischen Gebäuden mykenische Verteidigungsanlagen und Siedlungsreste zu Tage kamen. Bei der Wiederaufnahme der Arbeiten an dieser Stelle konnte W. D. Niemeier die Geschichte der Stadt bis in die minoische Zeit (2. Jahrtausend v. Chr.) und inzwischen sogar bis in das Chalkolithikum (5. Jahrtausend v. Chr.) zurückverfolgen.

Bis heute beschäftigen sich zahlreiche Teilprojekte mit verschiedenen Zeithorizonten oder bestimmten Baukomplexen, etwa den römischen Faustina-Thermen. 

Weitere Informationen zum Projekt:
https://www.dainst.org/project/33351