Taufe des „Bersu-Saals“ der RGK
von Alexander Gramsch
Bisher hieß er einfach Lesesaal bzw. Vortragssaal – der große Raum der RGK, der von der Bibliothek und für Veranstaltungen genutzt wird. Seit dem 1. Februar trägt er jedoch den Namen des ehemaligen Ersten Direktors der RGK Gerhard Bersu: In einem Festakt mit zahlreichen Gästen vor Ort und im Internet wurde der Saal als „Bersu-Saal“ benannt. Den Rahmen für diesen feierlichen Akt bildeten die Buchpräsentation zum Erscheinen des 100. Bandes des Berichts der RGK und der Festvortrag von Susanne Grunwald.
Auch der 100. Berichtsband und der Festvortrag waren dem Leben und Wirken Gerhard Bersus gewidmet. Unter dem Vortragstitel „Gerhard Bersu und die Idee archäologischer Lehrgrabungen“ stellte Susanne Grunwald heraus, wie Bersu die Idee entwickelte, die Feldarchäologie in die akademische Ausbildung zu integrieren und Studierende bei Ausgrabungen auf dem Goldberg (Baden-Württemberg) zu schulen. Dass Grabungsmethodik und -interpretation zentral war für Bersus archäologisches Denken und Arbeiten, zeigt auch der Titel „Digging Bersu“, den die Herausgeber*innen der Sammlung von 17 Beiträgen gaben, die gerade als 100. Bericht der RGK im Druck und online im Open Access erschienen sind.
Und so würdigten die Benennung des „Bersu-Saals“ und die Buchpräsentation des 100. Berichtsbandes – mit Ansprachen der Ersten Direktorin der RGK, Eszter Bánffy, dem Verantwortlichen Redakteur des Berichts der RGK, David Wigg-Wolf, und dem Redaktionsleiter der RGK, Alexander Gramsch – Bersu, der zwei Mal Erster Direktor der RGK war, erzwungener Maßen unterbrochen durch Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg, und der ganz entscheidend zum Neuaufbau der Archäologie an der RGK und in Deutschland nach diesem Krieg beigetragen hat. Es ist eine große Freude, dass dies nun auch seinen Ausdruck in jenem Frankfurter Gebäude findet, dessen Errichtung nach dem Zweiten Weltkrieg ihm im großen Maße zu verdanken ist.