INTRO

Die Gründung der Eurasien-Abteilung 1995 erweiterte das Arbeitsgebiet des Deutschen Archäologischen Instituts in das östliche Europa sowie Mittel- und Ostasien. Als sehr junges Teilinstitut profitiert die Eurasien-Abteilung von 190 Jahren erfolgreicher Forschung des Deutschen Archäologischen Instituts zunächst Im Mittelmeerraum und heute weltweit.

Die Forschungen der Eurasien-Abteilung reichen vom Schwarzen Meer bis zum Pazifischen Ozean. Weder in Europa noch in den USA gibt es bis heute vergleichbare Forschungsinstitute. Die Eurasien-Abteilung integriert Aspekte der Prähistorischen, Klassischen und Vorderasiatischen Archäologie: Mittelasiatische und Ostasiatische Archäologie sind in Deutschland nur hier institutionell repräsentiert. Die Angliederung der Abteilung Teheran als Außenstelle 1996 erlaubte die Verbindungen der iranischen Kulturen mit dem mittelasiatischen Raum in die Forschungen einzubeziehen. Die 2009 eingerichtete Außenstelle in Peking bildet den Ausgangspunkt für Forschungen in Ostasien.

Tartas, Russland: Blick über frühneolithsche Gebäude und das Gräberfeld
(C) S. Reinhold

Alle Feldforschungen in den Gastländern werden mit den Partnerinstitutionen als Kooperationsprojekte durchgeführt und gemeinsam publiziert. Multilaterale Forschungskooperationen mit europäischen Partnern werden zahlreicher. Hierfür werden erfolgreich Drittmittel eingeworben.

Auch Projekte zum Kulturerhalt gehörten von Beginn an zu den Aktivitäten der Eurasien-Abteilung und sie werden zahlreicher. Der Verlust archäologischer Denkmäler durch Landwirtschaft und Baumaßnahmen ist immens und stellt uns die Aufgabe, gemeinsam mit den Institutionen in unseren Gastländern bei der Dokumentation und Bewahrung des kulturellen Erbes mitzuarbeiten.

Unsere Bibliothek bietet ein umfassendes Angebot aktueller Forschungsliteratur, das von Forscherinnen und Forschern aus ganz Europa und Asien geschätzt wird. Die Eurasien-Abteilung versucht im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen vielfältigen wissenschaftlichen Austausch und das Arbeiten in der Bibliothek durch Gasteinladungen zu fördern. Mit archäologischen Surveys und Ausgrabungen leisten wir exemplarische Forschungsbeiträge. Mittel- und langfristige Forschungen in den Gastländern erlauben es, Grundlagen für den Aufbau chronologischer Abfolgen zu legen, die Dynamik von Siedlungskammern zu erforschen oder zur umfassenden Landschaftsrekonstruktion beizutragen. Bislang völlig unbekannte Kulturen konnten in den letzten Jahren erforscht, seit 150 Jahren sicher geglaubte historische Geographien umgeschrieben und neue Perspektiven für die Innovationsgeschichte eröffnet werden.

Ust‘ Dzheguta, Russland: Zu den Innovationen im 4. Jahrtausend gehören auch riesige Grabhügel | © S.Hansen.

Weitere Informationen:

Download: Broschüre Aktuelle Forschungen