Die menschlichen Überreste von Szólád waren auch Teil des großangelegten internationalen Forschungsvorhabens „HistoGenes“, das die gegenwärtige Diskussion um den Stellenwert von Analysen alter DNA (aDNA) für die Archäologie und Geschichte der Völkerwanderungszeit (4.–8. Jahrhundert) maßgeblich prägt. Die Beiträge im von Tivadar Vida und Daniel Winger herausgegebenen Band, widmen sich den Untersuchungen von Böden und Pflanzen, von Resten von Vögeln und Fischen, und natürlich den hier Bestatteten (Abb. 4 und Abb. 5). Wir erfahren nicht nur, wie die Gräber angelegt und die Toten beigesetzt wurden, sondern auch, wie eine kleine bäuerliche Gemeinschaft am Übergang von der Spätantike zum Mittelalter die Landschaft am Balaton prägte und die lokalen Ressourcen nutzte.