Freunde der Archäologie in Europa e. V. wählte ein besonderes Fundstück als Logo.

Die ca. 5 cm große Bronzefigur eines Hippokampen, eines Pferdes mit Fischschwanz, wurde bei Ausgrabungen der Römisch-Germanischen Kommission in der spätkeltischen Stadt (Oppidum) bei Manching in Oberbayern gefunden.

In der keltischen Mythologie spielten Tiere eine wichtige Rolle. Unser Logo hat seine Vorbilder jedoch im Mittelmeerraum. In der antiken Sagenwelt erscheinen Hippokampen als Begleiter von Wassergottheiten und fungieren als Träger der Seelen von Verstorbenen.

Unser Seepferd ist jedoch anhand charakteristischer Merkmale, wie dem stilisierten Kopf mit den betonten Augen, als Arbeit einheimischer Kelten zu erkennen. Es belegt deren Kontakte in den Mittelmeerraum und spiegelt die geistig-künstlerische Auseinandersetzung mit der mediterranen Kultur.

Das halbplastisch gearbeitete Stück war ehemals auf einem Holzgegenstand befestigt und wurde in der Nähe kultisch genutzter Gebäude gefunden. Auch wenn die einst mit unserem Hippokampen verbundenen Mythen verloren sind, so ist doch seine Einbindung in den sakralen Kontext anhand der Fundumstände zu erschließen.

Der Hippokamp ist im kelten römer museum manching zu sehen.

Literaturhinweise

  • Susanne Sievers, Manching – Die Keltenstadt. Führer zu archäologischen Denkmälern in Bayern. Oberbayern 3² (Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2007).
    ISBN 3-8062-1765-3.
  • Sievers Sievers, Ergebnisse der Ausgrabungen in Manching-Altenfeld 1996 bis 1999. Ausgrabungen in Manching 18 (Wiesbaden 2013) 178 ff.
    ISBN 9783895007552
  • Susanne Sievers, Tiere in der Welt der Kelten. In: Peter Janich (Hrsg.), Der Mensch und seine Tiere. Mensch-Tier-Verhältnisse im Spiegel der Wissenschaften. Schriften der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main 23 (Frankfurt, Stuttgart 2014) 33-63.
    ISBN 978-3-515-10922-2