Ein deutsch-französisches Projekt zum Schutz und Erhalt jemenitischer Museumssammlungen wird von der ALIPH Foundation mit 75.000,- USD unterstĂŒtzt

ZusĂ€tzlich zu den KriegsschĂ€den, die den Jemen und seine Bevölkerung in dem nunmehr ĂŒber fĂŒnf Jahre andauernden Konflikt schwer getroffen haben, verschlechtert die Covid-19 Pandemie die Situation im Lande erheblich. Auch das kulturelle Erbe des Landes, seine zahlreichen bedeutenden archĂ€ologischen FundstĂ€tten sowie die staatlichen Museen sind von dieser Krise substantiell betroffen. Eine unzureichende Infrastruktur, ausbleibende GehĂ€lter fĂŒr Mitarbeiter*innen der Museen und der Antikenbehörde, unzureichende Magazinierungsmöglichkeiten sowie eine fehlende Dokumentation der umfangreichen Sammlungen gefĂ€hrden das Kulturerbe in seinem Erhalt.
Im Rahmen eines Förderprogrammes der International Alliance for the Protection of Heritage in Conflict Zones (ALIPH) sollen die dringendst notwendigen MaĂnahmen fĂŒr das Kulturgut ergriffen werden. Gemeinsam mit französischen Kollegen des Centre national de la recherche scientifique (CNRS) und dem Centre français d’archĂ©ologique et de sciences sociales (CEFAS) initiierte das DAI ein Projekt, um die General Organization of Antiquities and Museums of Yemen (GOAM) bei ihren BemĂŒhungen zum Schutz und zum Erhalt der Sammlungen von fĂŒnf Museen zu unterstĂŒtzen und zu fördern.
Zustand eines temporĂ€ren Magazinraums im Nationalmuseum in Sanaâa, der die unzureichenden Lagerbedingungen dokumentiert (Foto: M. al-Sayani, GOAM) Zustand eines temporĂ€ren Magazinraums im Nationalmuseum in Sanaâa, der die unzureichenden Lagerbedingungen dokumentiert (Foto: M. al-Sayani, GOAM) Zentraler Eingangsbereich des National Museums in Sanaâa nach Beginn der Krise (Foto: M. al-Sayani, GOAM)
Das Projekt beinhaltet mehrere MaĂnahmen zum Schutz des jemenitischen Kulturerbes in den Museen von Sana’a, Baynun, Zafar, Ibb und Ataq:
- Instandsetzung von MuseumslagerrÀumen, um die Sicherheit der Objekte gegen Diebstahl, WasserschÀden, Staub und Insektenbefall zu gewÀhrleisten
- Instandsetzung der RÀume, um Verpackungs-, Inventar- und Dokumentationsarbeiten zu ermöglichen (Installation von Stromleitungen, Solaranlagen, etc.)
- Kauf von Computern, um die Dokumentation und Archivierung der Sammlungen zu ermöglichen
- BeschÀftigung von GOAM-Mitarbeiter*innen, von denen viele seit etwa zwei Jahren kein Gehalt mehr erhielten
Die ALIPH Foundation
ALIPH ist eine Stiftung, die im MĂ€rz 2017 gegrĂŒndet wurde und deren Ziel es ist, konkrete UnterstĂŒtzung fĂŒr den Schutz und Wiederaufbau des kulturellen Erbes in Konfliktgebieten und in Situationen nach Konflikten zu leisten. Seine drei Interventionsbereiche sind: prĂ€ventiver Schutz zur Begrenzung der Zerstörungsrisiken, NotfallmaĂnahmen zur GewĂ€hrleistung der Sicherheit des Kulturerbes und MaĂnahmen nach Konflikten, die es der lokalen Bevölkerung ermöglichen, ihr Kulturerbe nachhaltig zu pflegen und zu bewahren. Im aktuellen Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, die den Kultursektor und die Bewahrung des kulturellen Erbes belastet (SchlieĂung von Museen, archĂ€ologischen StĂ€tten, Wiederaufbauarbeiten, etc.), hat das ALIPH sein ursprĂŒngliches Budget verdoppelt, in dem es mehr als 2 Millionen USD zur UnterstĂŒtzung von mehr als 100 Projektpartnern bereitgestellt.
Weitere Informationen zur ALIPH-Foundation: https://www.aliph-foundation.org/
ALIPH-Pressemitteilung zur Projektförderung: https://www.aliph-foundation.org/storage/wsm_presse/B9kGwyYgcIEFDsq4052aTeNKCpuqwNzNNvicKU3V.pdf