Grenzen rĂŒcken seit einiger Zeit nicht nur als PhĂ€nomen, sondern auch als Analysekategorie in den Fokus. So hat sich gar ein eigenes interdisziplinĂ€res Forschungsfeld, die sogenannten border studies, können. In aktuellen Forschungsprojekten des Forschungsfeldes II âCrossing Frontiers in Iron Age and Roman Europeâ (kurz: CROSSFIRE) und im Mittelpunkt eines Forschungsseminars am 13. Dezember 2018 zusammen mit der Kulturwissenschaftlerin Doris Bachmann-Medick (GCSC GieĂen) stehen an der RGK derzeit vor allem folgende Fragen im Vordergrund des Interesses: Wie und warum haben Menschen in der Vergangenheit Grenzen gezogen? Welche ProduktivitĂ€t können Grenzziehungen fĂŒr die Erforschung des Altertums entfalten? Die Figur der Grenze eröffnet im Wechselspiel von Offenheit und BeschrĂ€nkung, von Einhegung und Ăberschreitung stets komplexe Sinnstiftungsprozesse. Neben rĂ€umlichen und kulturellen Grenzen interessieren uns dabei auch temporale und wissenschaftliche Grenzziehungen sowie deren Ăberschreitungen. Grenzen als kulturelle OrdnungsgröĂe, sozio-kulturelle Praxis und diskursive Konstruktion werden in ihrer WirkmĂ€chtigkeit anhand konkreter altertumswissenschaftlicher Forschungsprojekte diskutiert. Dabei betrachten wir âGrenzeâ als concept in translation zwischen verschiedenen Disziplinen, in unserem Fall den Sozial-/ Kulturwissenschaften und den Altertumswissenschaften, und diskutieren mögliche durch empirische Fallstudien angeregte Transformationen. Ein Einblick in das Programm des Forschungsseminars erhalten sie hier: Programm_RGK_Forschsem_GrenzenArch2018.

(Grafik: G. Rasbach)