Wissenschaft am heimischen Schreibtisch

Afrika-Forschung zieht ins Homeoffice

Die Welt hält inne – das neuartige Virus Covid-19 geht auch am Schwerpunktprogramm „Entangled Africa“ nicht spurlos vorbei. Sorgfältig geplante Kampagnen wurden vorzeitig abgebrochen oder gänzlich abgesagt, Reisen unserer afrikanischen PartnerInnen sind verschoben. Doch Arbeit gibt es auch im Home Office zu genüge.

Der Alltag des Archäologen ist zumeist in drei Teile gegliedert: Feldarbeit, die Beprobung im Labor und die Aufarbeitung zur Publikation. Die Laboranalyse und Datenauswertung, die Interpretation und das Verschriftlichen von Ergebnissen nehmen zumeist mehr Zeit in Anspruch, als die vorangehende Arbeit im Feld. So widmen sich unsere Forschenden derzeit so gut es geht dem letzten Schritt. Die Literaturauswahl ist momentan begrenzt, man kann womöglich auch nicht mal eben den Kollegen direkt nebenan zu Rate ziehen. Doch die Einschränkungen werden auch als Chance wahrgenommen. Der digitale Zugriff auf Bibliotheken und Repositorien scheint mehr denn je von unbeschreiblichem Wert. Online-Konferenz-Systeme erleben einen Aufschwung. Wir danken daher allen Institutionen und Bibliotheken, die täglich für die digitale Bereitstellung und konsequente Online-Verfügbarkeit von Material und Software arbeiten.

Auch wir müssen umdenken in Zeiten von Corona. So sind unsere Gedanken derzeit bei den zahlreichen Krisenhelfern, wie auch bei unseren Kolleginnen und Kollegen in Afrika und im weltweiten Ausland. Wir hoffen, dass auch sie und ihre Familien diese Zeit gesund überstehen und wir uns schon bald für Feldforschung und wissenschaftlichen Austausch wieder an einen Tisch setzen können.

Für viele Menschen in unserem Land und auf der ganzen Welt stellt der Alltag derzeit eine risikobehaftete Zone dar. Sie leisten direkten Einsatz im Kampf gegen das Virus und für die Aufrechterhaltung von Infrastruktur und einem Stückchen Normalität.

Einen geringen Teil können auch wir tun. Wir bleiben neugierig  – aber erst mal von zu Hause aus.

Bleibt gesund!

Euer „Entangled Africa“ Team



Abb. [1] Jana Eger aus dem Projekt „Interregionale Kontakte in Nordkordofan“ bei der Satellitenbildauswertung am heimischen Schreibtisch

Abb. [2] Leere Gassen in Venedig – Øyvind Eide aus dem Forschungsdatenmanagement-Projekt auf dem Weg zum Einkauf

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