Anthrakologie WeltWeit – „Kultivierte Landschaften“ als Teil eines neuen internationalen Netzwerks

Der Hafen von Nizza im Dezember (Attribution & Copyright: A. Höhn)

Anthrakologie WeltWeit – „Kultivierte Landschaften“ als Teil eines neuen internationalen Netzwerks

In Nizza fand kurz vor Weihnachten ein Treffen von Anthrakologinnen aus aller Welt statt. Workshops zu Themen wie dem Einsatz künstlicher Intelligenz, Holzkohle-Datenbanken und verschiedene Softwarelösungen zum Erstellen von Diagrammen, aber auch Ausflüge zu archäologischen Fundplätzen (mit Holzkohlefunden natürlich!) und die zahlreichen Vorträge und Diskussionen waren ebenso anregend, wie der Austausch beim Frühstück oder Abendessen. Auf Einladung vertrat Alexa Höhn die anthrakologische Forschung im tropischen Afrika und nahm aus diesen Tagen konkrete Lösungsideen für methodische Probleme und sehr viele Anregungen für Sammlung, Lehre und „Outreach“-Projekte mit.

Die Anthrakologinnen trafen sich auf Einladung der interdisziplinären Forschungsstelle « Cultures et Environnement, Préhistoire, Antiquité, Moyen Âge » (CEPAM), an der Universität Côte D’Azur vom 12. bis zum 17. Dezember 2022. Trotz der regionalen Disparität von Südamerika über Ozeanien, von der Subarktis bis nach Süd- und Westafrika, eint alle, dass Bestimmungsgrundlagen, Datenbanken aber auch Sensibilisierung von Archäolog:innen gegenüber Holzkohlebeprobung durchaus ausbaufähig sind. So diente das Treffen dazu, ein Netzwerk aufzubauen, in dem Probleme diskutiert und Lösungen geteilt werden, und in dem Synergien entstehen und genutzt werden können.

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Organisatorinnen und Teilnehmerinnen am Workshop (Attribution & Copright: R. Scheel-Ybert)
Ausschnitt aus dem Vortrag Alexa Höhn (Attribution & Copyright: A. Höhn)

Das Institut in Nizza ist für ein solches Treffen hervorragend geeignet, arbeiten dort doch unter der Leitung von Isabelle Théry mehrere fest angestellt Forscherinnen an Fragestellungen zur Vegetationsgeschichte und dem menschlichen Einfluss auf die Gehölzvegetation in Europa und außerhalb. Von ihnen betreute Abschlussarbeiten wurden parallel zum gut besuchten Vortragstag als Poster präsentiert. Die Themen umfassten ebenso die ökologische Variabilität der Holzanatomie des Erdbeerbaums auf Korsika, wie den Vergleich von digitaler und optischer Mikroskopie oder den Einsatz künstlicher Intelligenz zur Holzkohlenklassifikation. Nizza beherbergt auch eine umfassende Vergleichssammlung verkohlter rezenter Holzproben aus Europa, der Karibik und verschiedenen Regionen Süd- und Nordamerikas.

Die anregende, kollegiale und kooperative Atmosphäre hat alle motiviert, das Netzwerk mittels zukünftiger Treffen auszubauen. Über eine Internetpräsenz und die Zusammenarbeit bei der Publikation von Holzkohletypenbeschreibungen in einer gemeinsamen serverbasierten Datenbank bleiben die Anthrakologinnen nicht nur in Kontakt sondern wollen auch für andere Anthrakolog:innen sichtbarer werden.

Für das inspirierende Treffen möchte Alexa Höhn den Organisatorinnen danken, nämlich Elysandre Puech, Lydie Dussol, Auréade Henry und Isabelle Théry, allen weiteren Vortragenden, wie Émilie Dotte-Sarout, Rita Scheel-Ybert, Marion Bamford, Claire Alix, und allen Teilnehmer:innen vor Ort und digital.

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Vergleichssammlung am CEPAM (Attribution & Copyright: A. Höhn)
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Infotafel zu Holzkohleanalysen im Museum Terra Amata (Attribution & Copyright: A. Höhn)
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